Im Bann der Drudel (Auf der Suche nach dem magischen Buch) by Kestner Kim

Im Bann der Drudel (Auf der Suche nach dem magischen Buch) by Kestner Kim

Autor:Kestner, Kim [Kestner, Kim]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Aeternica
veröffentlicht: 2013-12-04T23:00:00+00:00


Kapitel VIII

Der sterbende Tarp

Die Bibliothek lag in Richtung Stadt der Archive, nur leider konnte Timothy seinen neuen Sessel nicht ausprobieren, der an der Hauptstation auf ihn wartete. Der Druidenstab hatte darauf bestanden, sie zu führen, und da Loo wissen wollte, was er taugt, befanden sie sich jetzt irgendwo zwei Ebenen unter der zentralen Plaza, dem Stab hilflos ausgeliefert.

»Ihr werdet Euch den Weg allein suchen müssen, wenn Ihr nicht lernt, Euren Dank kund zu tun«, forderte er beharrlich und sah sie der Reihe nach mit zusammengezogenen Brauen an.

»Und du solltest besser deine Arbeit machen und uns auf kürzestem Weg zur Bibliothek führen!«, knurrte Loo säuerlich, woraufhin der Druidenstab einwarf »Der Weg ist das Ziel«, und schwieg.

Vor ihnen lag eine Brücke, die einen breiten, unterirdischen Fluss überspannte. Eine Horde Junglemuren hatte sich über das Geländer gebeugt und warf kleine Steinbrocken in das Wasser.

»Kalukula! Kaluuuukulaaaa!«, riefen sie im Chor, bis eine gigantische Krake ihre Tentakel aus dem Wasser streckte.

»Ah! Das ist sie ja!«, bemerkte eine junge Bellarin erfreut. Timothy vermutete, dass sie so etwas wie eine Kindergärtnerin war. Zumindest war sie trotz ihrer Jugend um einiges älter als die ausgelassene Bande um sie herum. »Jetzt dürft ihr sie vorsichtig streicheln. Aber immer nur auf der glatten Seite«, mahnte sie. »Ihr wisst ja, selbst die freundlichste Octopoda wird unangenehm, wenn ihre Näpfe berührt werden.«

Ein rothaariges Mädchen streckte vorsichtig ihre Hand nach dem Krakenarm aus, um seine glänzende Oberfläche zu berühren. Das Tier schloss genießerisch die Augen und gab einen zufriedenen Laut von sich. Die anderen beobachteten es aus sicherem Abstand.

»Hättest du die Freundlichkeit, uns den Weg zu weisen? – Bitte!«, hörte Timothy Loo zähneknirschend fragen.

Widerstrebend riss er sich von dem Schauspiel los und folgte den anderen, vorbei an einem Papyrushandel, einigen Buchläden und einer Schule bis hinauf zur Via Libre. Der Stab hatte sie tatsächlich auf kürzestem Weg zur Bibliothek geführt, vor dessen eindrucksvollem Tor sie jetzt standen. Es war zu ihrem Erstaunen noch verschlossen.

Timothy legte seinen Kopf in den Nacken und starrte nach oben. Die Pforte war nicht weniger als drei Mann hoch und voll mit winzigen Schnitzereien, die sich reliefartig auf dem dunklen Holz abzeichneten.

»Von rechts nach links betrachtet wird die Geschichte der Verbannung erzählt«, sagte Avy. »Es soll Annoten gedauert haben, bis der Wächter der Bücher das Tor fertig hatte. Sieh nur, selbst die winzigen Händchen hat er herausgearbeitet!« Ehrfurchtsvoll strich sie über die Darstellung eines kleinen Kindes, das einen Stern in Händen hielt. »Aber warte, bis du die Bibliothek von innen siehst: Der alte Bellare hat alles beschnitzt. Jedes Regalbrett, jede Säule! Soll drüber verrückt geworden sein.«

»Der Bellare?«, hakte Timothy nach.

»Er wacht über die Bücher, du wirst ihn gleich kennen lernen«, antwortete Avy mit wissendem Lächeln.

Timothy rüttelte ungeduldig am Knauf. »Wieso geht ihr nicht einfach rein? Ich verstehe nicht, was euch davon abhält, durch die Wand in die Häuser zu marschieren. Also, wenn ich so was könnte …«

Loo verdrehte die Augen und betrachtete seinen Freund wie ein Kind, dem man zum dritten Mal etwas erklärte. »Timothy! Das wäre ein Verstoß



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